Während der nunmehr zwei Jahre andauernden Corona-Pandemie hat sich die Kommunale Arbeitsgemeinschaft Flughafen Frankfurt/Main (KAG) intensiv mit neuen Fragestellungen und Zielorientierungen im Hinblick auf die Gestaltung des Luftverkehrs nach der Pandemie befasst. In der KAG haben sich 32 Gebietskörperschaften aus dem Rhein-Main-Gebiet zusammengeschlossen. Seit 1990 vertritt sie die Interessen der Kommunen im Flughafenumfeld und setzt sich für einen Dialog mit dem Flughafenbetreiber ein.
Über allen Aktivitäten steht das Ziel, die Region vor den negativen Auswirkungen des Flugverkehrs zu schützen sowie den Ausbau und Betrieb des Flughafens konstruktiv und kritisch zu begleiten. Die KAG hat kürzlich ein neues Positionspapier für einen Strukturwandel im Luftverkehr nach der Corona-Pandemie erarbeitet. Das in vier Kernthemen untergliederte Forderungspapier richtet sich an die politischen Entscheidungsträger und an die Flugverkehrsbranche.
„Eine wirklich spürbare Entlastung der Region von Fluglärm lässt sich nur durch eine Reduzierung der Flugbewegungen erreichen. Außerdem würde dadurch ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz geleistet“, beschreibt Walter Astheimer, Vorstandsvorsitzender der KAG und Erster Kreisbeigeordneter des Kreises Groß-Gerau, eines der Kernthemen. Zweitens wird eine realistische Prognose über künftige Flugbewegungen und eine Optimierung von Flugplänen empfohlen, um Fehlplanungen und nicht ausgelastete Flüge zu vermeiden.
Weiterhin fordert die KAG eine dringende Überarbeitung der Fluglärmgesetzgebung und schlägt eine ganze Liste an Parametern vor, die es zu berücksichtigen gelte. Darunter die Schaffung von Anreizen zur Entwicklung von leisen Flugzeugen und die Berücksichtigung wissenschaftlicher Erkenntnisse zu den gesundheitlichen Auswirkungen von Fluglärm. Außerdem hält es die KAG für dringend erforderlich, Klimaschutzinteressen zukünftig deutlich vor wirtschaftliche Interessen zu stellen, so der vierte Kernpunkt.
Für die seit Jahrzehnten lärmgeplagten Kommunen fordert sie des Weiteren eine dauerhafte Einrichtung des Regionalfonds und dessen Ausweitung. Diese Mittel könnten dann dauerhaft den lärmgeplagten Kommunen als Ausgleich zugutekommen.
Das Positionspapier kann auf der Seite der KAG-Geschäftsstelle, die in der Kreisverwaltung Groß-Gerau angesiedelt ist, eingesehen werden unter: www.kreisgg.de/umwelt/flughafenausbau/.
- https://www.kag-flughafen-ffm.de/files/kag-ffm/KAG-Positionspapier_2022.pdf
- https://www.kreisgg.de/umwelt/flughafenausbau/
- https://kag-flughafen-ffm.de