Stellungnahme des Kreises Groß-Gerau zum A 380
Script zum Vortrag von Frau Jung auf der KAG-MV am 10.09.2003
<2003-09-10>
Zusammenhang mit der Gesamtausbauplanung
- Bau der A 380-Werft steht inhaltlich in Zusammenhang mit der Gesamtausbauplanung.
- denn im sog. Prognosenullfall des Raumordnungsverfahrens konnten alle Wartungseinrichtungen problemlos auf dem bestehenden Flughafengelände untergebracht werden.
- außerdem direkter Zusammenhang zwischen dem Bau der A 380-Werft und dem Umbau der bestehenden Wartungsanlagen im Norden des Flughafengeländes:
Teile der im nördlichen Wartungsbereich durchgeführten Aufgaben sollen in die A 380-Werftanlage verlegt werden è Überkapazitäten, wenn kein Ausbau - Anordnung von Halle, Tor 31 und Okriftler Straße zeigt deutlich, dass hier Flächen für den weiteren Ausbau vorgehalten werden sollen (Vorratsplanung, bei Nicht-Ausbau unnötiger Verbrauch von Waldflächen)
- Dimensionierung der Lagerhalle, der Büro- und Sozialräume erklärt sich nur im Zusammenhang mit dem Generalausbauplan – im Fall des Nicht-Ausbaus sind sie zu groß
- über die Zuläsigkeit beider Teilvorhaben ist gemeinsam zu entscheiden
im Detail:
Flächenersparnis
- Maße Werft: 140 x 35 m, Höhe 45 m
- Flächeninanspruchnahme insgesamt: 48 ha
- 23 ha Wald müssen gerodet werden
- in ihrer Funktion beeinträchtigt werden 19 ha verbleibende Waldinseln
- Waldverlust gesamt: 42 ha (davon etwa 3/4 Bannwald)
- zu kritisieren, dass die vorgelegte Planung äußerst großzügig mit Fläche umgeht (insbesondere Waldfläche):
- Ausrichtung der Gebäude (Wartungshalle und Lagerhalle) zueinander ist nicht begründet
- keine Untersuchung von Varianten der verlegten Kreisstraße,
Möglichkeiten der Eingriffsvermeidung und -minimierung (wäre für FFH- und des IBA-Gebietes zwingend)
Fehlende Alternativenprüfung
- keine Prüfung externer Alternativen (Hamburg, München),
- Alternativstandorte auf dem Flughafengelände werden mit Argument ausgeschieden, dass sie mit der Ausbauplanung unvereinbar sind, dies widerspricht dem Argument von Fraport, das eine habe mit dem anderen nichts zu tun
- 2006 wird die US-Airbase frei: 135 ha Fläche
- 2005 steht Gateway-Gardens zur Verfügung: 40 ha,
Verlagerung flugbetriebsfremder Nutzungen (Verwaltung, Speditionen, Catering, Shopping, sonstige gewerbliche Nutzungen) - Integration in Wartungsbereich Nord: Abriss von 2 Gebäuden (401 und 409), Absendung der Flughafenstraße
- Standort nördlich der Startbahn West: Abriss von 3 Gebäuden (464, 466 und 468), bei Ausbau Verlegung der geplanten Rampe des Rollwegs von der Landebahn Nordwest
Überdimensionierung der Werft
- Argument der alternativen Standorte innerhalb des Zauns erhält noch mehr Gewicht durch die Tatsache, dass die Werft insgesamt größer geplant ist als notwendig
- für derzeit 72 Langstreckenflugzeuge der Lufthansa stehen neun Hangarplätze zur Verfügung
- für die 15 von Lufthansa bis 2007 bestellten Airbus A 380 wären 2 Hallenplätze ausreichend
- Flächenbedarf der Werft und dadurch der Eingriff in Natur und Landschaft lässt sich somit auf die Hälfte reduzieren (20.000 m2)
- A 380-Flugzeug sollen angeblich andere Interkontinentalflugzeuge ersetzen è 1,5-fache Kapazität an Sitzplätzen è
mit weniger Flugstunden können mehr Passagiere befördert werden è
es müsste zu weniger Wartungsereignissen kommen
- deutet alles darauf hin, dass nicht nur die Langstreckenflugzeuge der Star Alliance hier gewartet werden sollen, sondern auch andere
- Frankfurt als europäischer Wartungsstützpunkt
- spezielle Wartungsflüge nach Frankfurt, v.a. nachts, mehr Lärm
Zunehmende Lärmbelastung
- die genauen Lärmauswirkungen des A 380 nicht bekannt
ähnlich schlechtes Steigverhalten wie die Boeing B 747
fliegt auf den Abflugrouten sehr tief
größere Belastung in der Nacht - Bodenlärm für den Stadtteil Walldorf: Belastungen in einer Größenordnung prognostiziert, bei der ein gewöhnlicher Gewerbebetrieb längst nicht mehr genehmigungsfähig wäre
- Erhöhung der Flugbewegungen
- für optimale Auslastung werden zusätzliche Zubringerflüge nötig
- Boeing 747-400 hat 390 Plätze, A 380 hat 550-840 Plätze
- bei 80% Auslastung der A 380 und der üblichen Zubringergröße von 100 Plätzen sind für die B 747 4 Zubringer nötig, für den A 380 rechnerisch 5,5
- Steigerung um 30%
- lässt sich ohne neue Landebahn nicht mehr bewältigen!
- hier schließt sich der Kreis wieder: direkter Zusammenhang mit Bau der vierten Bahn
Zum Protokoll der KAG-Mitgliederversammlung 10. September 2003.
Themen hierzuAssciated topics:
A380 -Werft KAG-Positionen Lärmbelastung
Das könnte Sie auch interessierenFurther readings:
Stellungnahme der KAG zum Planfeststellungsverfahren Ausbau des Frankfurter Flughafens vom 30.03.2005
<2005-03-30>
Schreiben an den Minister des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung ( 10.11.2000 )
<2000-11-10>
Forderungskatalog an die Hessische Landespolitik
<2003-01-29>
Stellungnahme der KAG Flughafen zum Änderungsentwurf des Landesentwicklungsplans Hessen 2000
Schreiben an das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landsentwicklung
<2005-09-09>
Resolution gegen die Flughafenerweiterung am Frankfurter
Rhein-Main-Flughafen ( 22.08.2000 )
Rhein-Main-Flughafen ( 22.08.2000 )
<2000-08-22>
Bau des Terminal 3
Stellungnahme der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft Flughafen zur SPD-Fraktionsanhörung
<2014-11-14>
Stellungnahme der KAG zum "Lärmphysikalischen Gutachten" an das Hess. Wirtschaftsministerium (26.01.2001)
<2001-01-26>
Stellungnahme der KAG Flughafen vom 01.09.2004 zur Novellierung des Fluglärmgesetzes
Pressemitteilung der KAG
<2004-09-01>
Forderungen des Unterrichtungsschreibens
Stichpunkte zum Vortrag von Frau Jung (Regionalplanung Kreis Groß-Gerau) am 10.09.2003
<2003-09-10>
Was ist KAG Flughafen Frankfurt ?
<2014-07-19>
"Risikofaktor nächtlicher Fluglärm"
Abschlussbericht der Untersuchung von Prof. Dr. Eberhard Greiser zum Zusammenhang zwischen Fluglärm und Erkrankungen
<2010-03-01>
Protest beim RP gegen Helikopterflüge über Wohngebiete zu Großveranstaltungen
Pressemitteilung vom 25.02.2002
<2002-02-25>
Wohin geht die Reise?
Luftverkehr der Zukunft: umwelt- und klimaschonend, treibhausgasneutral, lärmarm
<2019-11-06>
KAG zum Lärmaktionsplan: Öffentlichkeit nicht beteiligt
Pressemitteilung vom 01.11.2012
<2012-11-01>
Zur Mitgliederversammlung am 04.11.2015
Fragen an Frau Barth, HMWEVL, zum Thema Lärmobergrenze
<2015-11-04>