Die Kommunale Arbeitsgemeinschaft Flughafen Frankfurt am Main, als Vertreterin von rund 40 Kreisen, Städten und Gemeinden im südlichen Bereich des Frankfurter Flughafens, darunter die Landkreise Offenbach, Darmstadt-Dieburg und Groß-Gerau sowie die Großstädte Offenbach, Darmstadt, Mainz und Wiesbaden, unterstreicht Ihre bisherigen Beschlüsse und lehnt weiterhin einen Ausbau des Frankfurter Flughafens ab und fordert ein generelles Nachtflugverbot von 22 Uhr bis 6 Uhr.
Als äußerst problematischen Punkt bei dem sogenannten Nachtflugverbot zwischen 23 Uhr und 5 Uhr, dass tatsächlich nur eine zeitliche Nachtflugbeschränkung darstellen würde, betrachtet die KAG die Tatsache, dass in den beiden Stunden zwischen 22 Uhr und 23 Uhr und zwischen 5 Uhr und 6 Uhr der Fluglärm extrem zunehmen und die Zahl der Nachtflüge insgesamt nicht sinken wird. Als Nacht ist nach den gesetzlichen Bestimmungen die Zeit von 22 Uhr bis 6 Uhr definiert.
Der Ministerpräsident und Flughafen-Aufsichtsratsvorsitzende Roland Koch und die FAG hatten zugesagt, es sollen weniger Nachtflüge auf Rhein-Main stattfinden. Nach dem geplanten Winterflugplan für 2000/2001 sieht es aber anders aus. Statt 84 gezählten Flugbewegungen aus dem Vorjahr, sind jetzt 94 Flugbewegungen zwischen 22.00 und 06.00 Uhr geplant. (Das sind 12 Prozent mehr Nachtflüge). Selbst in der Kernzeit zwischen 23 Uhr und 5 Uhr, in der nach dem Beschluss der Mediation künftig absolute Nachtruhe herrschen soll, sind bis zu 110 Nachtflüge geplant. Die Zahl der tatsächlichen Flüge werden jedoch wesentlich höher sein. Im August diesen Jahres wurde sogar ein Spitzenwert von 216 Nachtflügen erreicht.
Als ersten Schritt zu einem Nachtflugverbot fordert die KAG Flughafen Frankfurt die Beschränkung für Starts und Landungen in der Zeit von 20 – 6 Uhr auf Flugzeugtypen entsprechend der Bonner Bonusliste, in der die Flugzeugtypen mit den geringsten Lärmemissionen aufgeführt sind. Dies würde zum einen zu einer deutlichen Entlastung führen und zum anderen ein Signal für die Fluggesellschaften, in leiseres Fluggerät zu investieren, darstellen. Wie der Vorsitzende der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft, der Groß-Gerauer Erste Kreisbeigeordnete Baldur Schmitt feststellt, ist dies ein Thema, mit dem sich das Regionale Dialogforum vorrangig befassen sollte.
Stellungnahme zur Entscheidung vom 24.09.2001
Rhein-Main-Flughafen ( 22.08.2000 )